Carob

Carob

Dieser kleine Samen, dessen Textur und Geschmack dem von Kakao ähnelt, wird seit der Antike wegen seiner medizinischen Eigenschaften verwendet. Zoom auf das Johannisbrot, seine Herkunft und seine gesundheitlichen Vorteile!

Herkunft

Die Frucht des Johannisbrotbaums ist eine etwa 20 cm lange Schote, die 10 bis 20 essbare Samen enthält: die Johannisbrotkerne. Diese Hülse gehört zur Familie der Hülsenfrüchte oder Fabaceae, ebenso wie Linsen, Kidneybohnen und Kichererbsen.

Der Johannisbrotbaum ist ein imposanter Baum, der bis zu 15 Meter hoch werden und bis zu fünf Jahrhunderte alt werden kann! Er liebt heiße und trockene, tropische oder mediterrane Regionen und soll ursprünglich aus dem Nahen Osten, genauer gesagt aus Syrien, stammen.

In ägyptischen Gräbern wurden Samen des Johannisbrotbaums gefunden, was darauf hindeutet, dass er bereits in der Antike verwendet wurde. Die Schoten wurden mit anderen Zutaten vermischt, um Durchfall, Darmbeschwerden und Parasiten zu behandeln.

Berberärzte verwendeten sie auch zur Heilung von Dysenterie.

Im Altertum wurden Johannisbrotkerne auch als Maßeinheit für das Wiegen von Edelsteinen verwendet. Johannisbrotkerne hatten alle das gleiche Gewicht, nämlich 0,2 g, was sie zu einem zuverlässigen und genauen Messinstrument machte.

Im 4. Jahrhundert wurde es zum Wiegen des Solidus verwendet: eine Goldmünze, die damals 24 Johannisbrotkörner, also etwa 4,5 g, wiegen musste.

Heute wird Johannisbrotkernmehl häufig verwendet, um Säuglingsmilch zu verdicken und ihr eine rückflussverhindernde Wirkung zu verleihen.

Geröstet können Johannisbrotkerne auch in Rezepten als Ersatz für Kaffee- oder Kakaobohnen verwendet werden.

In der Lebensmittelindustrie wird die Samenschale, die als Johannisbrotkernmehl bezeichnet wird, als Verdickungs- oder Bindemittel verwendet. Dieses Gummi ist unter der Bezeichnung E410 bekannt.

Nährstoffzusammensetzung, Wirkstoffe

Johannisbrotkernmehl ist reich an Stärke (35 %) und Zucker (40 %) und ist eine interessante Proteinquelle (7 %). Die Kohlenhydrate des Johannisbrotkerns bestehen überwiegend aus Saccharose und Glucose.

Johannisbrotkerne sind außerdem eine sehr gute Quelle für lösliche und unlösliche Ballaststoffe, die für die Regulierung des Transits nützlich sind. Außerdem enthalten sie Mineralstoffe (Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor), Vitamine (B3, A und E) und Tannine.

Johannisbrotkernmehl enthält Galaktomannan, ein Polysaccharid, das ihm seine gummiartige Textur verleiht und für einen Teil seiner gesundheitlichen Vorzüge verantwortlich ist.

Die Wirkstoffe des Johannisbrotbaums befinden sich in den fleischigen Trennwänden, die die Samen in der Schote voneinander trennen.

Vorteile und Eigenschaften

Cholesterinsenkend

Die Fasern des Johannisbrotbaums, die sehr reich an Polyphenolen sind, sollen dazu beitragen, dass das Johannisbrot den Cholesterinspiegel bei Patienten mit hohem Cholesterinspiegel senken kann. Dies legt zumindest diese Studie1 aus dem Jahr 2010 nahe, die eine Senkung des Gesamtcholesterinspiegels und des LDL-Cholesterins - des sogenannten schlechten Cholesterins - bei Patienten nachweist, die eine Ernährung mit ballaststoffreichen Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an Polyphenolen erhalten haben.

Erst kürzlich wurde in einer anderen Studie2 die cholesterinsenkende Wirkung von Petersilie und Johannisbrot untersucht und deren Schutzwirkung vor erhöhten Blutfettwerten bestätigt.

Außerdem sind lösliche Ballaststoffe dafür bekannt, dass sie die Fettaufnahme im Darm begrenzen, indem sie ein Netz um den Speisebrei bilden. Sie sollen daher zur Begrenzung von Dyslipidämien beitragen.

Antidiarrhoikum

Dies ist die bekannteste und älteste Indikation des Johannisbrotbaums, der seit Jahrhunderten traditionell zur Bekämpfung von Durchfall eingesetzt wird. Diese Wirkung des Johannisbrotbaums wurde inzwischen in mehreren Studien nachgewiesen345.

Es sind die löslichen Fasern (Pektine) im Johannisbrotkernmehl, die für seine durchfallhemmende und adstringierende Wirkung verantwortlich sind. Außerdem sollen seine Gerbstoffe die Besonderheit haben, Wasser im Stuhl zu binden und als Bindemittel zu fungieren.

Schlankheitshilfe

Es ist das Johannisbrotkernmehl, das reich an Galaktomannan ist, das als Appetitzügler wirkt, wenn es vor den Mahlzeiten eingenommen wird. Wenn es mit Wasser in Berührung kommt, geliert dieses Gummi, kleidet die Magenwände aus und zügelt den Appetit.

Außerdem sollen die Gerbstoffe, die in großen Mengen im Johannisbrot enthalten sind, bestimmte Verdauungsenzyme hemmen und so die Gewichtszunahme einschränken.

Schließlich wirkt Johannisbrotkernmehl im Darm, indem es die Aufnahme von Zucker und Fetten aus der Mahlzeit bremst, wodurch die Gewichtszunahme begrenzt und Schwankungen des Blutzuckerspiegels, die der Figur schaden, vermieden werden können.

Anti-Reflux

Johannisbrotkernmehl wird in der Säuglingsmilchindustrie verwendet, um bestimmte Milch für Kinder mit gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) einzudicken. Ihre eingedickte Textur schränkt Regurgitationsprobleme ein.

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Dosierung

Traditionell werden für Erwachsene maximal 30 g Johannisbrotpulver pro 24 Stunden empfohlen, das in etwas lauwarmer Flüssigkeit aufgelöst wird. Bei Kindern unter 18 Jahren sollte die Dosierung auf maximal 20 g pro Tag reduziert werden.

Schließlich beträgt die Dosierung für Säuglinge maximal 1 ,5g/ kg Körpergewicht/Tag.

Für die Gewichtsabnahme gibt es Johannisbrotkapseln, die meist mit anderen appetithemmenden Pflanzen (Konjak, Nopal, Spirulina ...) kombiniert werden. Sie müssen dann darauf achten, dass Sie die auf der Verpackung empfohlene Dosis einhalten.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Wenn Johannisbrot in den üblichen Mengen verzehrt wird, wird es von der Food and Drug Administration als harmlos eingestuft. Es gibt jedoch sehr seltene Fälle von allergischen Hautreaktionen auf die Einnahme von Johannisbrot.

Aufgrund der möglichen Auswirkungen auf das Gewicht ist die Einnahme von Johannisbrot bei untergewichtigen Säuglingen kontraindiziert.

Patienten mit Diabetes sollten bei der Einnahme von Johannisbrot vorsichtig sein. Dieses kann nämlich die glykämische Reaktion des Insulins verringern und somit den Blutzuckerspiegel stören.

Referenzen

1. Ruiz-Roso B, Quintela JC, de la Fuente E, Haya J, Pérez-Olleros L. Insoluble carob fiber rich in polyphenols lowers total and LDL cholesterol in hypercholesterolemic sujects. Plant Foods Hum Nutr. 2010;65(1):50-56. doi:10.1007/s11130-009-0153-9.

2. El Rabey HA, Al-Seeni MN, Al-Ghamdi HB. Comparison between the Hypolipidemic Activity of Parsley and Carob in Hypercholesterolemic Male Rats. Biomed Res Int. 2017;2017:3098745. doi:10.1155/2017/3098745.

3. Hostettler M, Steffen R, Tschopp A. Efficacy and tolerance of insoluble carob fraction in the treatment of travellers' diarrhoea. J Diarrhoeal Dis Res. 1995;13(3):155-158.

4. Loeb H, Vandenplas Y, Würsch P, Guesry P. Tannin-rich carob pod for the treatment of acute-onset diarrhea. J Pediatr Gastroenterol Nutr. 1989;8(4):480-485. doi:10.1097/00005176-198905000-00010.

5. ABELLA PU. Treatment of acute infantile diarrhea with carob flour (arobon). J Pediatr. 1952;41(2):182-187. doi:10.1016/s0022-3476(52)80054-x

Lise Lafaurie - Diététicienne et nutritionniste

Lise Lafaurie

Ich bin Ernährungsberaterin und Ernährungswissenschaftlerin und habe es mir zur Aufgabe gemacht, die strenge und altmodische Sichtweise der traditionellen Diätetik zu entstauben. Ich bin Autorin des Blogs Les Frites Vertes und lebe nach dem Motto "Wenn es gut für meine Geschmacksnerven ist, ist es auch gut für meinen Körper".

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